Integrierte Robotik leicht gemacht

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Dem Roboterhersteller Comau und KEBA gelang es mit einer gemeinsamen Entwicklung im Bereich integrierte Robotik, gleich mehrere Problembereiche der Kunden zu lösen.

Comau mit Sitz in Turin, Italien, entwickelt seit 1973 leistungsstarke Industrieroboter zur Integration und Verbesserung innovativer Anwendungen in allen Industriesektoren. Die Roboterfamilien von Comau reichen von traditionellen Roboterarmen bis hin zu kollaborativen und tragbaren Roboterlösungen mit unterschiedlichen Nutzlastkapazitäten, die IoT- und KI-basierte Technologien nutzen.

Seit Jahren pflegen Comau und KEBA eine intensive Geschäftsbeziehung. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen begann, als KEBA für Comau eine vollständig maßgeschneiderte HMI-Teach-Panel-Lösung entwickelte. Sie entsprach den Marktanforderungen und zeichnete sich durch Robustheit und Ergonomie aus. Qualitätsmerkmale, die eben auch für Comau-Produkte typisch sind.

Im Jahr 2017 wurde die Zusammenarbeit erweitert, als beide Unternehmen beschlossen, gemeinsam eine Lösung für integrierte Robotik zu entwickeln und zu vermarkten. Ziel dieses Entwicklungsprojekts war, die breite Palette an Roboterkinematiken von Comau mit der KEBA-Robotiklösung steuern zu können.

Giulio Scifo, Comau Partner & Sales Development Manager: "Es gab viele Anfragen, Comau Roboterarme mit dem KEBA-System zu betreiben. Vor allem Kunden, die KEBA bereits kannten, freuten sich auf diesen kombinierten Ansatz, der in seiner Art einzigartig ist und eine interessante Marktlücke abdeckt." Denn die performante Robotik-Plattform KeMotion vereint Robotikkern, SPS + Motion, Control + Drives, Sicherheitstechnik und HMI. Das Konzept: Per Mausklick können Comau-Kunden das jeweilige Robotermodell auswählen und mittels des umfangreichen Tool-Sets von KeMotion ist es innerhalb weniger Stunden einsatzbereit. Denn die Plattform verfügt nicht nur über IEC-Roboterbibliotheken, sondern auch über eine vollumfängliche, einschaltfertige Robotik-Lösung: Über Konfiguration und Parametrierung lässt sich die Kinematik mit wenigen Klicks in die Maschinenlogik integrieren.

Als erstes waren weitere technische Entwicklungen erforderlich. Scifo: "Unsere Produkte waren zuvor kompatibel, aber weitere Anpassungen waren erforderlich, wie z.B. die gemeinsame Nutzung sensibler Daten der Comau-Roboter. Diese mussten aber von uns preis gegeben werden, damit KeMotion im Comau-System vollständig autonom funktionieren konnte. Wir begannen also Schritt für Schritt und nahmen inkrementelle Änderungen an zwei Modellen von 4-Achs-Robotern vor. Das war etwas einfacher, als mit 6-Achs-Robotern zu beginnen." Comau und KEBA konzentrierten sich zunächst auf zwei Hauptproduktbereiche: Palettierroboter und SCARA Rebel-S6 Roboter. Scifo: "Die KEBA-Robotiklösung ist in der Verpackungsindustrie wirklich stark – das war ein echter Vorteil für die Entwicklung und verschaffte uns einen Vorsprung." Erste Zielmärkte für diese Robotertypen sollten die Schweiz, Spanien und Italien sein.

Comau und KEBA packen die Schmerzpunkte ihrer Kunden an

Beide Unternehmen entwickelten gemeinsam nicht nur eine sehr gefragte Lösung, sondern lösten auch schmerzhafte Punkte der Kunden. Einer davon ist die Fläche, die üblicherweise von Hardware in Produktionslinien eingenommen wird. Scifo: "Sehr oft gibt es drei, vier oder sogar fünf Roboter in einer Linie. Das heißt, man braucht für jeden Roboter einen eigenen Schaltschrank und für die SPS." Das benötigt sehr viel Platz, der in Produktionen ohnehin knapp ist.

Beim KEBA-System reicht ein einziger Schaltschrank für die gesamte Linie (SPS + Robotik) aus. Darüber hinaus ermöglicht das Feature „Multi-Rob“, dass bis zu 16 Roboter auf einer Steuerung betrieben werden können – selbst, wenn es sich um unterschiedliche Kinematiktypen handelt.

Ein zweiter Schmerzpunkt, mit dem Kunden oft zu kämpfen haben, ist der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. "Um eine Linie zu betreiben, braucht man in der Regel Arbeiter mit unterschiedlichen Fähigkeiten: Ein Mitarbeiter bedient die SPS und das System und der Zweite ist in der Lage, den Roboter in der Comau-Sprache zu programmieren", sagt Scifo.

Mit der Comau / KEBA-Lösung bewältigt eine Person alle Aufgaben. Sie muss lediglich mit den KEBA-Produkten und Protokollen vertraut sein. Hinzu kommt die Zeitersparnis, wenn es nur eine Programmiersprache gibt: Kunden benötigen eine ganze Woche weniger für das Training und ein weiterer ganzer Tag entfällt für die Feinabstimmung der Linie vor der Inbetriebnahme.

Ein weiterer klarer Vorteil dieser kombinierten Lösung liegt in der Synchronisation zwischen Linie und Roboter. Die gesamte Linie hat jetzt nur noch ein zentrales "Gehirn", das heißt eine einzige Intelligenz zur Steuerung aller Maschinen und Achsen, einschließlich aller Funktionen wie der Diagnostik.

Die Zusammenarbeit zwischen Comau und KEBA in einem Wort zusammengefasst: einfach

In den Augen von Scifo ist die Zusammenarbeit bisher reibungslos verlaufen. "Natürlich braucht es Zeit, wenn sich zwei Teams zusammenschließen und gemeinsam ein neues Produkt entwickeln. Sie müssen sich kennenlernen – auch auf technischer Ebene. Nachdem das geklärt war, nahmen wir jedoch sehr schnell Fahrt auf. Gerade im Bereich Vertrieb und Marketing hatten wir große Synergien und haben die gebotenen Chancen so gut wie möglich genutzt – und das mit einer hervorragenden Unterstützung durch das KEBA-Team in Italien." Auch hier scheint "einfach" das Wort zu sein, das die Zusammenarbeit und das daraus resultierende Produkt am besten beschreibt. So ist die Lösung nicht nur für Integratoren und Maschinenbauer "easy-to-integrate", sie ist außerdem einfach zu bedienen, einfach zu installieren, einfach zu warten und bietet ein einfach zu bedienendes HMI.

Ein solches Projekt kann nur dann als "einfach" bezeichnet werden, wenn das Niveau der Expertise sehr hoch ist – auf beiden Seiten. Scifo betont: „Das KEBA-Team hat eine enorme technische Expertise, ein breites Wissen im Bereich der Robotik – im Projekt waren wir uns immer einig, das macht es einfach. Die Menschen bei KEBA begeistern sich für die industrielle Automatisierung und sind so nah wie möglich an ihren Kunden.“ KEBA setze nicht auf leere Marketingphrasen, sondern auf technische Hardcore-Beratung und schnelle Reaktionszeiten – auch in schwierigen Zeiten oder herausfordernden Projektphasen – was ebenso für das Vertriebsteam gilt. "Sie sind technisch absolut versiert und nicht zu aufdringlich. Sie konzentrieren sich auf die Schmerzpunkte des Kunden. Zuerst lösen sie das Problem, danach versuchen sie das Geschäft abzuschließen“, so Scifo.

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Giulio Scifo, Comau Partner & Sales Development Manager © Comau

Das für Comau entwickelte HMI Teach Panel © Comau

Comau e.DO Experience © Comau

Comau Smart Factory © Comau

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