KeContact P30 PV EDITION und PV Sets – so geht’s

Tipps & Tricks für die Installation und den Einsatz unserer PV Sets

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Unsere KeContact P30 PV EDITION ermöglicht - idealerweise in Kombination mit unserem PV Sets - die Nutzung des selbstproduzierten Solarstroms. Dafür stellt die Wallbox dem E-Auto die überschüssige Leistung der eigenen PV-Anlage zur Verfügung. In diesem Artikel erfahren Sie, wie man die neue Hardware am besten installiert und wie man mit bestehender Hardware die neuen Software-Features nutzen kann.

Sie kennen unsere PV EDITION und PV Sets noch nicht?
Hier erfahren Sie mehr dazu: Komplett-Lösung für effizientes Laden mit Sonnenstrom

1. Installation & Nutzung des KeContact P30 PV Sets (Advanced oder Professional)

Mit den PV Sets von KEBA bekommen Sie alles was nötig ist, um den Sonnenstrom Ihrer PV-Anlage (egal ob sie neu errichtet wird oder schon besteht) optimal zum Laden Ihres E-Autos zu nutzen. Das PV Set besteht aus

  • dem KeContact E10 Smart Meter: er misst den Strom am Hausanschluss / Zählpunkt und teilt der Wallbox mit ob und wieviel Überschuss die PV-Anlage gerade produziert.
  • dem KeContact S10 Phase Switching Device: es wechselt automatisch zwischen 3- und 1-phasigem Laden, falls z.B. wetterbedingt nur eine geringere PV-Leistung verfügbar ist.
  • der KeContact P30 PV EDITION-Wallbox (im Set Advanced) oder der KeContact P30 Dienstwagen-Wallbox (im Set Professional): das Herz und Hirn der Installation. Verarbeitet die Daten des E10 Smart Meter und steuert das S10 Phase Switching Device sowie den Ladevorgang des Autos.


Die Installation und erste Inbetriebnahme der 3 Geräte E10, S10 und P30 muss von einschlägig ausgebildeten, qualifizierten und befugten Elektrofachkräften durchgeführt werden. Die entsprechend zu beachtenden Installationsanweisungen sind auch hier zu finden.

Ist die Installation der Hardware einmal abgeschlossen, geht es daran die P30 so zu konfigurieren, dass sie auch richtig mit den angeschlossenen Geräten kommuniziert und die neuen Features genutzt werden können. Alle Konfigurationseinstellungen werden über das Web-Interface der P30 getätigt. Details zur Verbindung zum Web-Interface finden Sie im P30 Konfigurationshandbuch unter Kapitel 4. Alternativ können alle hier beschriebenen Einstellungen auch in der KEBA eMobility App vorgenommen werden, sobald diese mit Ihrer Wallbox verbunden ist.

Schritt 1: Aktivierung der Verbindung zum externen Energiezähler E10.

Gehen Sie dafür wie folgt vor:

  • Im Web-Interface (siehe Abb.1) unter Konfiguration, Externer TCP Zähler aktivieren der TCP Hausanschlussüberwachung.
  • Geben Sie für jede Phase den maximal verfügbaren Strom am Hausanschluss ein (i.d.R. Wert der Anschlusssicherung).
  • Geben Sie ein, mit welcher Leistung maximal geladen werden darf, sollte die Verbindung zum externen Zähler verloren gehen. (Wird der Standardwert „0“ nicht verändert, kann bei einer Unterbrechung der Kommunikation mit dem externen Zähler nicht geladen werden.)
  • Wählen Sie bei Hersteller „KeContact E10“ aus.
  • Geben Sie die IP Adresse des E10 in Ihrem Netzwerk, den TCP Port 502 sowie die RS485 Modbus Adresse 1 ein. Um die IP Adresse des E10 herauszufinden, können Sie das Web-Interface Ihres lokalen Routers aufrufen, oder ein Tool zum Scannen der IP Adressen in Ihrem lokalen Netzwerk verwenden. Für den Zähler sollte in Ihrem Router unbedingt eine fixe IP Adresse zugewiesen werden.

Schritt 2: Aktivierung des Features „Intelligent PV Charging“ kurz „IPVC“

  • Aktivieren von Photovoltaik optimiertes Laden.
  • Mit der Einstellung des Mindestanteil Photovoltaik Leistung [%] bestimmen Sie welcher Anteil des Mindestladestroms bzw. der Mindestladeleistung durch PV-Überschuss gedeckt sein muss um mit dem Laden des Fahrzeugs zu beginnen. Beispiele für die Einstellung des Mindestanteil Photovoltaik Leistung [%]:
    • 100 % bedeutet, dass die Ladung des Fahrzeugs erst beginnt, wenn der Mindestladestrom (i.d.R. 6A) vollständig von PV-Überschuss gedeckt werden kann. Ein PV-Überschuss von weniger als 6A wird vollständig ins Netz exportiert. (Höchster Anteil der Nutzung von PV-Strom für die Ladung des Fahrzeugs, aber auch höchster Anteil von Export des PV-Stroms ins Netz bei niedriger Produktionsleistung.)
    • 50 % bedeutet, dass die Ladung beginnt, wenn 50 % des Mindest-ladestroms (d.h. i.d.R. 3A) durch PV-Überschuss gedeckt werden können. Ein PV-Überschuss von weniger als 3A wird vollständig ins Netz exportiert.
    • 0 % bedeutet, dass die Ladung in jedem Fall mit dem Mindestladestrom begonnen (bzw. fortgesetzt) wird. (Höherer Anteil von Strom aus dem Netz für die Ladung des Fahrzeugs, aber dafür vollständige Vermeidung von Export des PV-Stroms ins Netz.) In jedem Fall wird die Ladeleistung nur dann über das Niveau des Mindestladestroms erhöht, wenn diese Leistung vollständig durch den Überschuss der PV-Produktion gedeckt wird. Für eine schnellere Ladung bei aktiviertem IPVC-Feature können Sie z.B. den Boost-Button in der KEBA eMobility App nutzen.
  • Mit der Einstellung Dauer Ladeboost ab Start [min] können Sie für jede Ladesession eine Dauer festlegen für die ab Beginn des Ladevorgangs mit der maximal verfügbaren Leistung geladen wird. Nutzen Sie dieses Feature, wenn Sie sicherstellen wollen, dass unabhängig von der Produktion Ihrer PV-Anlage immer eine Mindestreichweite geladen wird.
  • Wenn Sie Ignoriere PV mittels X1 nutzen wollen, muss ein Schalter mit dem Eingang X1 der P30 verbunden sein. Sie können dann durch Betätigen des Schalters zwischen PV optimiertem Laden und Laden mit voller Leistung umschalten.
  • Die Einstellungen von PV Regelinterval [sek], Regelschwelle - Import [W] und Regelschwelle - Export [W] sind mit Default-Werten versehen und sollten nur angepasst werden, wenn dies unbedingt nötig ist.
Abb.1: Aktivierung der Verbindung zum externen Energiezähler E10 und Aktivierung des Features „Intelligent PV Charging“ kurz „IPVC“ im Web-Interface
Abb.1: Aktivierung der Verbindung zum externen Energiezähler E10 und Aktivierung des Features „Intelligent PV Charging“ kurz „IPVC“ im Web-Interface

Schritt 3: Aktivierung der automatischen Phasenumschaltung mit dem S10 Phase Switching Device

  • Die Dip-Switches 1.2 (➔ OFF) und 1.3 (➔ ON) müssen korrekt gesetzt werden und die Änderung der Einstellung durch Neustart der P30 (Drücken des Service-Tasters) übernommen werden.
  • Im Web-Interface (siehe Abb.2) unter Ladeverbund, Phase Switching aktivieren der Dynamische Umschaltung 1-phasiger/3-phasiger Ladebetrieb.
  • Wählen Sie „CPM Profiles“ als Kommunikationskanal.
Abb.2: Aktivierung der automatischen Phasenumschaltung mit dem S10 Phase Switching Device im Web-Interface
Abb.2: Aktivierung der automatischen Phasenumschaltung mit dem S10 Phase Switching Device im Web-Interface

Nun kann (z.B. bei einem eingestellten Mindestanteil Photovoltaik Leistung [%] von 100% und einem Mindestladestrom von 6A) die Ladung bereits bei einem PV-Überschuss von 1,4 kW (=1 × 6A × 230V) begonnen werden, und nicht erst bei 4,1 kW (=3 × 6A × 230V).

Abb.3.: Sonne scheint und PV-Anlage produziert ausreichend Leistung – Verfügbarer Solarstrom für KeContact Wallbox in Summe > 4,2 kW – alle 3 Phasen sind via KeContact S10 zur Wallbox durchgeschaltet – Solar-Überschussleistung kann bis zu 22 kW in das Elektrofahrzeug geladen werden (abhängig vom Fahrzeug).
Abb.3.: Sonne scheint und PV-Anlage produziert ausreichend Leistung – Verfügbarer Solarstrom für KeContact Wallbox in Summe > 4,2 kW – alle 3 Phasen sind via KeContact S10 zur Wallbox durchgeschaltet – Solar-Überschussleistung kann bis zu 22 kW in das Elektrofahrzeug geladen werden (abhängig vom Fahrzeug).
Abb.4: Wolken ziehen auf – Solarleistung zur Wallbox ist in Summe < 4,2 kW – Wallbox unterbricht den Ladevorgang kurz und sendet Schaltsignal via X2 – KeContact S10 schaltet Phasen 2 und 3 ab – es wird 1-phasig reiner PV-Überschuss > 1,4 kW geladen – da die Abrechnung mit dem Energieversorger nur nach dem über alle drei Phasen kumulierten Leistungsbezug aus dem Netz, bedeutet das trotz der 1-phasigen Ladung mit höheren Strömen aus dieser Sicht keinen Energiebezug oder -überschuss.
Abb.4: Wolken ziehen auf – Solarleistung zur Wallbox ist in Summe < 4,2 kW – Wallbox unterbricht den Ladevorgang kurz und sendet Schaltsignal via X2 – KeContact S10 schaltet Phasen 2 und 3 ab – es wird 1-phasig reiner PV-Überschuss > 1,4 kW geladen – da die Abrechnung mit dem Energieversorger nur nach dem über alle drei Phasen kumulierten Leistungsbezug aus dem Netz, bedeutet das trotz der 1-phasigen Ladung mit höheren Strömen aus dieser Sicht keinen Energiebezug oder -überschuss.

Steigt der PV-Überschuss wieder über den Wert von 4,2 kW an, wird der Ladevorgang wieder kurz unterbrochen und nach Zuschalten der Phasen L2 und L3 wieder 3-phasig fortgesetzt.

2. Installation & Nutzung der KeContact P30 PV EDITION mit einer bestehenden PV-Anlage

Produzieren Sie mit Ihrer PV-Anlage bereits eigenen Sonnenstrom, ist die KEBA KeContact P30 PV EDITION die perfekte Ergänzung um diesen effizient für die Ladung eines E-Autos zu nutzen. Auch in diesem Fall ist natürlich zu beachten, dass die Installation und erste Inbetriebnahme der Wallbox von einschlägig ausgebildeten, qualifizierten und befugten Elektrofachkräften durchgeführt werden muss.

Wenn Sie die KeContact P30 PV EDITION mit einer bestehenden PV-Anlage koppeln wollen, ist die entscheidende Frage, ob bereits ein kompatibler Zähler am Hausanschlusspunkt installiert ist. Sollte das nicht der Fall sein, ist das weiter oben beschriebene PV-Set (inkl. KeContact E10) die beste Wahl für Sie.

Beispielhaft ist hier nun die Konfiguration der KeContact P30 PV EDITION bei Nutzung eines Fronius Symo GEN24 Wechselrichters und eines Fronius TS65A Smart Meters beschrieben.

Erster Schritt zur Konfiguration ist die Aktivierung der Verbindung zum Fronius Smart Meter, wobei in diesem Fall der Fronius Symo GEN24 Wechselrichter als Übersetzer und Datendrehscheibe genutzt wird. Gehen Sie dafür wie folgt vor:

  • Aktivieren Sie im Web-Interface Ihres Fronius Symo GEN24 Wechselrichters die Option „Slave als Modbus TCP“. Erst mit dieser Einstellung könne die Werte des Smart Meters von der P30 abgefragt und verarbeitet werden. Achtung: für diese Einstellung ist das „Technician Passwort“ des Wechselrichters nötig.
  • Im P30 Web-Interface unter Konfiguration, Externer TCP Zähler aktivieren der TCP Hausanschlussüberwachung. (Abb. 5)
  • Geben Sie für jede Phase den maximal verfügbaren Strom am Hausanschluss ein (i.d.R. Wert der Anschlusssicherung). (Abb. 5)
  • Geben Sie ein, mit welcher Leistung maximal geladen werden darf, sollte die Verbindung zum externen Zähler verloren gehen. (Wird der Standardwert „0“ nicht verändert, kann bei einer Unterbrechung der Kommunikation mit dem externen Zähler nicht geladen werden.) (Abb. 5)
  • Wählen Sie bei Hersteller „Fronius Smart Meter TS65A via Symo GEN24“ aus. (Abb. 5)
  • Geben Sie die IP Adresse des Wechselrichters in Ihrem Netzwerk, den TCP Port 502 sowie die RS485 Modbus Adresse 200 ein. Hierbei handelt es sich um die Standardeinstellungen des GEN24 Wechselrichters solange diese nicht verändert wurden (beachten Sie hierzu auch die Dokumentation ihres Wechselrichters). Um die IP Adresse des Wechselrichters herauszufinden, können Sie das Web-Interface Ihres lokalen Routers aufrufen, die IP Adresse in der App des Wechselrichterherstellers abfragen, oder ein Tool zum Scannen der IP Adressen in Ihrem lokalen Netzwerk verwenden. Für den Wechselrichter sollte in Ihrem Router unbedingt eine fixe IP Adresse zugewiesen werden. (Abb. 5)


Die weiteren Konfigurationsschritte (Aktivierung und Konfiguration des IPVC Features und Aktivierung der automatischen Phasenumschaltung) sind dann wie oben beschrieben auszuführen.

Abb.5: Aktivierung der Verbindung zum Fronius Smart Meter T65 und Aktivierung des Features „Intelligent PV Charging“ kurz „IPVC“ im Web-Interface
Abb.5: Aktivierung der Verbindung zum Fronius Smart Meter T65 und Aktivierung des Features „Intelligent PV Charging“ kurz „IPVC“ im Web-Interface

3. Nutzung des Software-Features „Intelligent PV Charging“ mit einer bestehenden KEBA KeContact P30 x-series oder Dienstwagen-Wallbox

Sie sind bereits stolzer Besitzer einer KeContact P30 x-series (oder einer KEBA Dienstwagen-Wallbox und haben bereits eine PV-Anlage – dann bekommen Sie die neuesten Features einfach per Softwareupdate der P30.

Der erste Schritt zur optimalen Nutzung Ihres Sonnenstroms für das Laden des E-Fahrzeugs ist hier ein Update der Software Ihrer P30 x-series oder Dienstwagen-Wallbox.

  • Das Paket mit dem jeweils aktuellsten Update finden Sie auf unserer Download-Seite unter Software-Updates - KeContact P30 x-series. Das IPVC-Feature ist ab Software-Update Paket V1.15 verfügbar.
  • Starten Sie den Download und entpacken Sie die Dateien aus dem zip-file auf Ihrem PC.
  • Verbinden Sie ihren PC mit dem Netzwerk der Wallbox und öffnen Sie das Web-Interface.
  • Im Web-Interface unter System, Software Update können Sie die Update-Datei (Dateiendung „.keb“) auswählen und das Update starten.


Die weiteren Konfigurationsschritte (Aktivierung der Verbindung zum externen Energiezähler, Aktivierung und Konfiguration des IPVC Features, sowie Aktivierung der automatischen Phasenumschaltung) sind dann wie oben beschrieben auszuführen.

Abb.6: Überprüfen der Software Version und ggf. Update im Web-Interface.
Abb.6: Überprüfen der Software Version und ggf. Update im Web-Interface.
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