Wie entstand eigentlich die erste Packstation?
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- 18.12.2025
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Inhalt
Von Beginn an dabei
2001 wurde diese Idee Realität und markierte den Beginn einer Entwicklung, die den Alltag von Millionen Menschen weltweit prägen würde. Heute werden täglich Pakete an Paketstationen versendet und abgeholt, als wäre es selbstverständlich.
Doch was KePol wirklich besonders macht, ist nicht nur die Technik, sondern die Menschen, die daran geglaubt haben, damals wie heute:
Albert Kastner, Claus Peham und Michael Mayer sind drei der Kollegen, die das Projekt von Anfang an begleitet haben.
Der Prototyp, der alles änderte
Nur wenige Wochen vor dem Pilotstart wurde in einer kleinen Werkhalle in Linz der erste Prototyp innerhalb von sechs Wochen, gemeinsam mit einem Schweizer Partnerunternehmen gebaut. Bei der Präsentation in Bonn traten mehrere Firmen gegeneinander an. KEBA war die einzige, die eine funktionierende Online-Verbindung vorweisen konnte: kein Showcase, sondern echter Betrieb.
„Unsere Software lief im Realbetrieb, das hat die DHL beeindruckt. Das war der Moment, in dem sich alles veränderte. KEBA bekam den Zuschlag für die Pilotanlagen und das Abenteuer begann."
Baustelle Zukunft
Im Herbst 2001 wurden in Dortmund und Mainz die ersten KePol-Paketstationen als Pilotanlagen aufgestellt. Für das junge Team war das eine echte Grenzerfahrung: neue Technologie, neue Prozesse und jede Menge Improvisation.
In Dortmund zeigte sich sofort, was Pionierarbeit wirklich bedeutet: Aufgerissene Straßen, ein bereits vollständig montierter Automat auf einem LKW und keine Möglichkeit, ihn abzuladen. Also wurde kurzerhand ein Gabelstapler organisiert, die Station vor Ort zerlegt, in Einzelteilen ins Gebäude getragen und dort unter hohem Zeitdruck wieder aufgebaut.
„Ich war damals erst ein paar Wochen dabei und plötzlich mitten im ersten Aufbau. Das war echte Pionierarbeit.“
Nach Fertigstellung der Station in Dortmund, ging es mitten in der Nacht weiter nach Mainz, nur um auf halber Strecke wieder umzukehren, weil die Dämmmatten vergessen worden waren. Ein Kraftakt, der sich aber lohnte.
Am Ende standen sie da: die ersten Paketstationen.
Ein Meilenstein, der den Grundstein für eine ganze Branche legte.
„Wir wussten damals nicht, dass wir Logistikgeschichte schreiben. Aber wir spürten, dass etwas Großes, Neues entsteht.“
Der Druck, der zusammenschweißt
2004 folgte das Rotationssystem-Projekt: ein technischer und organisatorischer Kraftakt. Durch neue Motorsteuerungen, modernisierte Sicherheitssysteme, umfangreiche Softwareanpassungen und extremen Zeitdruck wurde dem Team alles abverlangt.
„Wir waren am Limit. Aber wir haben es geschafft, weil wir zusammengehalten haben“, erinnert sich Claus noch ganz genau.
Die Wochen bestanden aus Nächten voller Fehlersuche, Improvisation und Weiterentwicklung. Besonders in Erinnerung blieb der Moment, als der Projektleiter der DHL dem Team persönlich gratulierte mitten in einer Phase, in der alles gleichzeitig passierte und die Nerven blank lagen. „Da wussten wir: Wir haben viel richtig gemacht", erinnert sich Claus.
Lernen und wachsen
Mit jeder neuen Station öffnete sich ein neues Kapitel. KePol ging auf Reisen: nach Russland, Ägypten, Australien, Singapur, Dubai, Japan und ganz Europa. „Manchmal war der Markt nicht bereit, aber wir waren es", erinnert sich Albert.
Andere Rahmenbedingungen und Kulturen sowie ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, wie Logistik funktionieren kann. Nicht jeder Einsatz wurde ein Erfolg, doch jede Station brachte wertvolle Erfahrungen.
„Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden war entscheidend. Gemeinsam haben wir gelernt, was im Feld wirklich zählt und daraus ein System entwickelt, das heute weltweit erfolgreich im Einsatz ist."
Aus all diesen Erfahrungen wuchs ein System heran, das heute auf der ganzen Welt zu Hause ist: verlässlich, bewährt und täglich im Einsatz für Millionen von Paketen.
„Ich bin stolz, seit den ersten Tagen dabei zu sein. Damals hätten wir uns nie vorstellen können, wie groß das einmal wird. Aber es fühlt sich gut an zu wissen, dass wir von Anfang an Teil davon waren", erzählt Michael.
Momente, die bleiben
Eine 86-jährige Frau in Köln, die strahlte, als die Paketstation installiert wurde, weil sie endlich nicht mehr zum Postamt gehen musste.
Ein DHL-Projektleiter, der zehnmal ein Fach öffnen ließ, um den perfekten Moment des Lächelns auf Foto festzuhalten.
In Russland staunte man nicht schlecht, als ein russischer Arbeiter einen 180-Kilo-Schrank allein eine Treppe hinauftrug.
In Dubai durfte nur bei nachts in einem abgetrennten Holzverschlag gearbeitet werden - bei 40 Grad Außentemperatur.
Eine chinesische Delegation, die begeistert Mozartkugeln aus dem Automaten holte, bis schließlich keine einzige mehr übrig war.
Besonders in Erinnerung geblieben sind den Kollegen folgende Erlebnisse
Das ist KEBA: Technik trifft Menschlichkeit. Präzision trifft Improvisation.
Der Weg zur Effizienz
Anfangs benötigte der Aufbau einer Paketstation noch viele Stunden. Jede Schraube wurde einzeln gesetzt, jedes Detail händisch justiert. Doch mit jeder Generation wurden die Paketstationen schlanker, modularer und intuitiver in Aufbau und Service.
Mit loxmate, der neuesten Generation, gelingt der größte Sprung. Der Aufbau dauert heute nur noch 15 Minuten: ein beeindruckendes Symbol für 25 Jahre Innovationskraft.
„Das System wurde über die Jahre immer besser. Heute setzen wir es in Minuten auf, früher hat es einen ganzen Tag gebraucht", erzählt Claus.
Vom Pionier zum Alltag
Heute ist die Paketstation selbstverständlich. Menschen öffnen ein Fach, holen ihr Paket, gehen weiter ohne darüber nachzudenken.
„Wenn du siehst, dass die Kund:innen die Türen genauso bedienen, wie wir es damals entworfen haben - intuitiv und selbstverständlich - dann weißt du, dass du‘s richtig gemacht hast.“
Genau darin liegt der Erfolg: Was einst erklärungsbedürftig war, ist heute selbstverständlich.
Neue Technologien, veränderte Nutzerbedürfnisse und neue Formen der Zustellung werden die Zukunft prägen. Doch eines bleibt konstant: das Herzstück der KEBA-Paketstationen. Der Anspruch, Übergaben einfacher zu gestalten, Menschen Zeit zu schenken und Logistik menschlicher zu machen.
Ein Vierteljahrhundert später
Heute, 25 Jahre, nach dem ersten Aufbau in Dortmund, steht KePol für mehr als Technik. Es steht für ein großes Team, Leidenschaft und Innovationskraft.
Vielleicht ist genau das das Geheimnis. Kein Produkt wird groß durch Perfektion, sondern durch Menschen, die sich trauen, Fehler zu machen, daraus zu lernen und weiterzugehen.
„Wir dürfen nie stehen bleiben. Jede Entscheidung ist nur der Anfang und manchmal führt sie weiter, als man es sich vorstellen kann.“
Und irgendwo in der Welt öffnet gerade jemand ein Fach.
Ein kleines Klacken.
Ein Paket ist zu sehen.
Ein Lächeln.
Für Claus, Michael und Albert ist klar: Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.